Sonntag, 5. Mai 2019
Im Ungewissen aus Angst vor der Wahrheit
Ist es nicht das Schlimmste warten zu müssen?
Diese Ungewissheit und das Warten auf Klarheit?
Es ist, als würde sie einen auffressen,
aber nicht schnell und schmerzlos. Sie nagt.
Die Ungewissheit nagt an einem, so langsam
und qualvoll, dass man eigentlich nur schreien möchte. „Gib mir doch einfach eine klare Antwort verdammt! Ja oder Nein, schwarz oder weiß, Liebe oder Hass,
ist das denn so schwer?!“ Es ist tatsächlich so schwer. Denn ist es nicht genauso schwer diesen inneren Aufschrei tatsächlich zu formulieren,
ihn laut auszusprechen? Denn dann erscheint eine neue Angst: Konfrontation und Wahrheit.
Der Großteil von uns versteckt sich so häufig davor,
lässt die Ungewissheit weiter schleichend
unsere Gedanken vergiften, aus Angst,
die Wahrheit könnte uns noch mehr weh tun.
Obwohl das wiederum nur ein kurzer stechender Schmerz wäre. Es mag für den Moment vielleicht schmerzhafter sein, aber vergänglich und somit auf lange Sicht erträglicher. Es ist einfach sich vor der Wahrheit und dem damit verbundenen,
rein theoretischen Schmerz zu verstecken,
aber es ist unsinnig, denn so leidet man länger.
Also lautet die Antwort: Nein. Warten ist nicht das Schlimmste, nicht die Ungewissheit.
Das Schlimmste ist die Angst vor der Wahrheit.

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